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STUDIEN.

WISSENSCHAFTLICHE
FORSCHUNG IM FOKUS.

NOA-18 / Improve Codel

Improvement of functional outcome for patients with newly diagnosed grade II or III glioma with co-deletion of 1p/19q – Improve Codel: the NOA-20 trial

Eine sehr einfache und reproduzierbare Testung für die Kodeletion der Chromosomen 1p und 19q im Tumorgewebe erlaubt die Identifizierung der prognostisch günstigsten Gruppe von Patienten mit WHO-Grad II und III-Gliomen. Diese Patienten haben in für die WHO-Grade separierten Studien einen Überlebensvorteil für eine Radiochemotherapie mit PCV gegenüber einer alleinigen Radiotherapie gezeigt. Aktualisierte molekulargenetische Untersuchungen lassen eine biologische Differenzierung zwischen WHO-Grad II und III-Gliomen nicht mehr zu, so dass für die vorliegende Studie als molekulares Eingangskriterium ein WHO-Grad II oder III-Gliom mit Isozitratdehydrogenase (IDH)-Mutation und 1p/19q-Kodeletion eingesetzt wird.

Dies entspricht den im Mai 2016 publizierten Grundlagen der Revision der vierten Auflage der WHO-Klassifikation für Hirntumore (Louis et al, Acta Neuropathologica 2016). Die WHO-Klassifikation stellt einen Grundpfeiler des aktuellen Studienkonzeptes dar. 2016 durchgeführte Subgruppenanalysen aus der NOA-04-Studie legen nahe, dass eine Temozolomid-Behandlung mit einer Behandlung mit PCV ausgerechnet in der prognostisch günstigsten Subgruppe und damit im Studienkollektiv der NOA-18-Studie unterlegen zu sein scheint.

Die Wertigkeit von PCV gegenüber PCV + Radiotherapie wurde niemals randomisiert untersucht. Im internationalen Kontext wird der Versuch, eine Nichtunterlegenheit einer PCV-Chemotherapie gegenüber einer Kombination aus PCV und Radiotherapie zu zeigen, äußerst kritisch beurteilt. Dieses Konzept wird von der französischen Studiengruppe der ANOCEF (POLCA) verfolgt. Nach Absprachen mit dieser Studiengruppe im Januar 2016 haben wir uns zur Vermeidung von Duplizierung der Studie, aber insbesondere aus inhaltlichen Erwägungen gegen einen Wechsel von Temozolomid zu PCV entschieden. Die alleinige Verwendung von Temozolomid war in der deutschen Studiengruppe aber auch nicht mehr mehrheitsfähig. Aus diesem Grund haben wir die Medikamenten-Kombination aus CCNU (Lomustin) und Temozolomid, das eine Wirkähnlichkeit mit Procarbazin besitzt, als Kombination für die experimentelle Intervention festgelegt. Diese Kombination wird in der ebenfalls vom BMBF geförderten CETEG-Studie, die von Prof. Herrlinger aus Bonn geleitet wird, eingesetzt.

Ziel der NOA-18 Studie ist es, eine Überlegenheit einer initialen Temozolomid plus CCNU Chemotherapie gefolgt von einer Teilhirnbestrahlung plus PCV bei Progression gegenüber einer Radiochemotherapie mit PCV im Gesamtüberleben ohne dauerhafte funktionelle Verschlechterung zu zeigen. Die Studie befindet sich in der späten Konzeptionsphase und wird demnächst bei den Behörden zur Begutachtung eingereicht